Ist unsere Realität ein kollektiver Traum?

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Veröffentlicht von oceane99 am 3. Juni 2014 in Bewusstes Sein


Quelle: http://www.matrixwissen.de/ – Danke an Sven für den Hinweis auf diesen Artikel.

Dieser Artikel untersucht unsere kollektive Realität aus einer ungewöhnlichen Sichtweise: Was wäre, wenn unsere Realität einem kollektiven Traum gleicht, in dem wir alle Träumende sind und zugleich von anderen als deren Traumfiguren erträumt werden?

Carl Gustav Jung zu Realität und Symbolen

C.G. Jung vertrat zu diesem Thema einen interessanten Standpunkt. Er suchte nicht nur nach Symbolen in Träumen sondern auch in der Realität : “Es gibt und gab stets Menschen, die in der Welt und ihren Erfahrungen symbolische Bedeutung erkennen – es scheint uns etwas gespiegelt zu werden, das in der Natur der Sache versteckt liegt.



Während wir uns durchs Leben bewegen, werden wir uns schrittweise mehr und mehr über Dinge bewusst, die wir zuvor nicht wahrgenommen haben. Jung war der Meinung, dass wir mit einem uns unbewusstes Thema in dem Moment konfrontiert werden, wenn wir bereit sind, es in unser Bewusstsein zu integrieren. Hierzu muss die Person das Thema zunächst nach außen projizieren, damit es sich in der Realität manifestieren und somit wahrgenommen werden kann. Das zu integrierende Thema kann dabei sowohl in Form einer einzelnen Person als auch eines Kollektivs in unser Leben treten. Wenn uns unser Unterbewusstsein auf diesem Wege auf etwas hinweist und wir die Botschaft ignorieren, kehrt das Thema in der Regel auf offensichtlichere Weise erneut in unser Leben zurück, damit wir es beim nächsten Mal nicht mehr so leicht ignorieren können.

In diesem Prozess wird das zu integrierende Thema praktisch immer als negativ erlebt, da es ungewollt in unser Leben eindringt. Aber etwas Böses kann auch als Katalysator wirken, der bei uns eine Bewusstseinserweiterung auslöst. Der Schlüssel zu einer positiven Lernerfahrung liegt somit nicht unbedingt darin, “das Böse” erfolgreich zu besiegen sondern eher darin, die Lektion zu erkennen, die aus dieser Erfahrung gelernt werden kann.

Jung hatte auch sehr interessante Ansichten bezüglich dem Thema UFOs : Er war der Meinung, dass die Menschheit extrem viele Aspekte ihres wahren Wesens abgespalten und verdrängt hat. UFOs waren seiner Ansicht nach die Manifestation einer Projektion von Aspekten, die so fremdartig sind, dass sie in dieser uns fremdartig erscheinenden Form auftreten.

Trauma

Viele Menschen haben im Lauf ihres Lebens traumatische Erfahrungen gemacht. Während einer traumatischen Erfahrung wird ein Teil der Persönlichkeit abgespalten und ins Unterbewusstsein verdrängt, damit ein bewusstes Erinnern unmöglich wird. Sigmund Freud definierte die Zwangsneurose als ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen, die über abgespaltene und ihnen somit unbewusste Persönlichkeitsaspekte verfügen, dazu tendieren, die Traumasituation, die zur Abspaltung geführt hat, erneut herbeizuführen. Dies ist ein unbewusster Versuch die abgespaltenen Teile wieder zu integrieren. Da diese Menschen den tieferliegenden Grund für ihr Verhaltensmuster nicht kennen, bedürfen Sie professioneller Hilfe, um das Muster zu erkennen und das verdeckte Trauma freizulegen, damit es erfolgreich integriert und somit geheilt werden kann.

Projektion des eigenen Schattens und der Kampf gegen das “Böse”

Wenn die abgespaltenen Aspekte unserer Persönlichkeit nicht erfolgreich integiert werden können, so lungern sie dauerhaft in unserem Unterbewusstsein herum. Der Mensch tendiert dazu, diese verdrängten Aspekte dann auf andere Menschen zu projizieren. Da dieser Prozess völlig unbewusst abläuft, kann es vorkommen, dass wir eine bestimmte Person überhaupt nicht ausstehen können, obwohl es uns nicht möglich ist, genau zu benennen, warum wir so empfinden. Sollte es uns doch gelingen, den Aspekt der anderen Person zu identifizieren, der uns aufregt, so ist es hilfreich unsere Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und zu versuchen, uns den verdrängten Aspekt, der uns gespiegelt wurde, in uns selbst bewusst zu machen.

Die Integration solcher Aspekte unseres eigenen Schattens ist der einzig funktionierende Weg ein zunehmend ausgeglicheneres Individuum zu werden und für die meisten Menschen ist dies eine Lebensaufgabe. Solange wir unsere Aufmerksamkeit nur nach außen auf die Menschen richten, die uns aufregen, können wir das diesem Prozess zugrundeliegende Probleme nicht lösen. Andere zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass sie weggehen oder sich ändern, ist nie eine dauerhafte Lösung. Nur durch Selbstreflektion und Innenschau ist wirklicher Wandel möglich und nur so kann eine dauerhafte Lösung gefunden werden.

Kollektive Psychose und Realitätsverweigerung

Jung warnte mehrfach vor der Gefahr einer kollektiven Psychose bei der große Teile der Bevölkerung von unterdrückten Aspekten ihres eigenen Schattens übermannt würden. Wenn Menschen wiederholt die Möglichkeit ungenutzt lassen, schrittweise verdrängte Aspekte zu integrieren, würde sich irgendwann so viel negative Energie aufgestaut haben, dass es zu einer unkontrollierten Entladung in Form einer kollektiven Psychose kommen könnte, die sich in irrationalen Handlungen der Bevölkerung ausdrücken würde. Zu einem gewissen Grad scheint die menschliche Spezies wirklich gerade auf eine kollektive Psychose zuzusteuern. Wir scheinen eine Spezies mit einem kollektiven Trauma zu sein und wir wiederholen das Trauma an uns selbst und an anderen. Durch diese Wiederholung scheint sich uns etwas zeigen zu wollen, die Frage ist nur, ob wir willens sind zu erkennen, was sich uns da zeigen will. Die Einsicht, die wir gewinnen könnten, dürfte allerdings inzwischen eine sehr schmerzhafte sein, weil wir schon so lange in einem Zustand der Realitätsverweigerung verharrt haben.

Realität als kollektiver Traum

Realität kann man aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln und Weltbildern heraus betrachten. Die rein materielle Interpretation der Realität durch eine rein wissenschaftliche Brille hat es der Menschheit ermöglicht eine hoch-technologische Zivilisation aufzubauen aber dieser Sichtweise mangelt es an tieferer Bedeutung und Sinn. Wenn man die Realität jedoch als kollektiven Traum betrachtet, so kann man das Universum als einen Feedback Mechanismus ansehen, der in Form von Symbolen mit uns kommuniziert. Die Ereignisse, die sich in der Welt abspielen, können in diesem Fall als Abbild unseres kollektiven inneren Zustands angesehen werden. Genauso wie Ereignisse und Umstände in persönlichen Leben arrangiert werden, um den persönlichen inneren Zustand des Individuums zu reflektieren, geschieht dies auch auf kollektiver Ebene.

Solange wir uns nicht über unser kollektives Erträumen der Realität bewusst sind, scheinen wir uns auf einem Pfad der Selbstzerstörung zu bewegen. Durch das Übernehmen von Verantwortung und die Bewusstwerdung über die symbolische Dimension der Realität, können wir unser Bewusstsein erweitern und kollektive Träumer einer Realität werden, die auf ein konstruktiveres und positiveres Endergebnis zusteuert. Dieser Ansatz bedeutet keinesfalls Passivität und einfaches Rumsitzen und “Erträumen einer besseren Realität”. Aber solange wir keine gemeinsame Vision haben, wo sich unser gemeinsamer Traum hinentwickeln soll, solange bleiben auch unsere Handlungen unfokussiert, weil ein gemeinsames Ziel fehlt und somit tendieren die Handlungen dazu destruktiv zu bleiben.

Die Erkenntnis dass unsere inneren Prozesse erhebliche Auswirkungen auf die äußere Welt haben, kann ähnlich gesehen werden, wie in einem Traum aufzuwachen und luzid zu werden (sich im Traum darüber bewusst werden, dass man gerade träumt). In der Realität luzid zu werden, geht damit einher die künstliche Trennung zwischen innerer und äußerer Welt aufzulösen.

Das “Böse” als potentieller Katalysator

Viele Menschen betrachten die Entwicklungen in der Welt zunehmend durch die Angst-Brille, doch man kann die Dinge auch anders sehen : Das “Böse” hat in sich sowohl das Potential die Menschheit zu transformieren oder sie zu zerstören. Die Ereignisse, die sich auf der Weltbühne abspielen kann man auch als Initiationsprozess betrachten, der uns in eine neue Sichtweise der Realität katapultieren kann. Diese veränderte Sichtweise kann die Menschheit dazu befähigen eine Lösung für die globale Krise zu erschaffen, die aus einem rein materialistischen Weltbild heraus unmöglich ist.

Um Menschen auf ihre eigenen verdrängten Schattenaspekte aufmerksam zu machen, müssen diese Aspekte fokussiert und auf eine Person projiziert werden, die diese Aspekte optimal in der physischen Realität verkörpern kann. Wenn man einen Politiker wie George W. Bush betrachtet, so kann es interessant sein, die Situation mal aus einem völlig unorthodoxen Blickwinkel zu betrachten : Bush könnte auch als Verkörperung archetypischer Kräfte angesehen werden, die durch die kollektiven Projektionen der Bevölkerung erzeugt wurde. Er spiegelt uns dann nur die Schnittmenge von Aspekten unserer individuellen Schattenaspekte.

C.G. Jung hatte diesbezüglich interessante Ansichten : Er dachte, dass diese archetypischen Kräfte durch die menschliche Ignoranz gespeist werden und dass Aspekte unserer Persönlichkeit, die wir abspalten, ein Eigenleben entwickeln. Er nannte sie deshalb autonome Komplexe.

Synchronizitäten


Jung war der erste Psychologe, der den Begriff der Synchronizität geprägt hat. Er definitierte Synchronizität als Erfahrung, bei der mehrere kausal unabhängige Ereignisse in einer sinnstiftenden Weise zusammentreffen (z.B. man denkt plötzlich an eine Person, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat und trifft sie eine Minute später auf der Straße oder diese Person ruft einen kurz darauf an). Speziell wenn Synchronizitäten regelmäßig auftreten könnte ein Mensch sich über die traumartige Natur der Realität erinnert fühlen und dadurch kann das Universum zunehmend zu einem synchronistischen Universum werden, in dem wir auf unsere innere Führung hören.

Paul Levy


Paul Levy ist ein langjähriger praktizierender Meister des tibetischen Buddhismus. Er erlebte im Jahr 1981 ein sein Leben tiefgreifend veränderndes spirituelles Erwachen und wurde sich dabei über die traumartige Natur der Realität bewusst. Im Jahr 1993 eröffnete er seine eigene Praxis und im Lauf der Jahre schickten ihm viele Psychiater Patienten zur Behandlung vorbei. In wöchentlichen Gruppensitzungen, die er seit Jahren durchführt, stellt er fest, dass eine Gruppe von Menschen, die das Weltbild einer traumartigen Realität teilt, in der Lage ist einen Feldeffekt zu erzeugen, der zu kraftvollen Synchronizitäten im Leben der beteiligten Personen führt.

Auf seiner Webseite schreibt er ausführlich über dieses Thema und durch ihn wurde auch dieser Artikel inspiriert. Sein Vorschlag, um eine bessere Welt zu erschaffen, ist, jede Erfahrung, bei der wir uns über andere Menschen aufregen, zur Selbstreflektion, Innenschau und zur persönlichen Entwicklung zu nutzen. In seinem Weltbild ist der Zerfall der globalen Ordnung, die wir in den letzten Jahren erleben, ein Prozess, der unserer Realität die Entwicklung auf eine höhere Ebene basierend auf einer völlig anderen Ordnungsstruktur ermöglicht. Er ist der Meinung, dass wir diesen Prozess am besten dadurch unterstützen können, indem wir uns über die traumartige Natur der Realität bewusst werden und so kollektiv eine bessere Welt ins Dasein träumen. Umso mehr Menschen die gleichen Vorstellungen bezüglich des Traums teilen, umso wahrscheinlicher, dass dieser Traum in der materiellen Realität abgebildet wird.

Paul betrachtet sich selbst als spirituell-bewussten politischen Aktivisten, und er versucht eine Brücke zwischen spiritueller und konspirativer Weltsicht zu schlagen. Einfach den ganzen Tag zu meditieren ist keine wirkliche Lösung für die globale Krise. Spirituelle Menschen führen oft das Gesetz der Anziehung als Grund an, weshalb sie sich nicht mit den negativen Aspekten unserer Realität auseinandersetzen : “Wenn ich meine Aufmerksamkeit darauf richte, erzeuge ich nur noch mehr davon” – Dies mag zu einem gewissen Grad stimmen, aber es ist wichtig über das Wesen und die Tricks der “dunklen Seite” bescheid zu wissen, weil diese Aspekte versuchen, uns etwas bewusst zu machen. Man kann sich über ein Thema gewahr sein, ohne ihm deshalb gleich “die eigene Energie” zukommen zu lassen. Ein politischer Aktivist oder Verschwörungstheoretiker kann sehr schnell wütend auf die Welt werden und somit seinen eigenen Schatten auf Menschen wie George W. Bush projizieren. Aber wer versucht einen äußeren Feind zu vernichten, wird ohne es zu merken von dem Schatten aufgezehrt, den er zerstören wollte. Um die Welt zu verbessern, bedarf es des Wissens über die “dunkle Seite” der Realität kombiniert mit spirituellem Wissen sowie der Bereitschaft sich selbst zu verändern, damit sich das ändert, was einem von der äußeren Realität gespiegelt wird.


Mehr Informationen über Paul Levy und zum Inhalt dieses Artikels findet man auf Paul’s “Awaken in the Dream”-Webseite : http://www.awakeninthedream.com