Geheimtreffen: Hyperinflation 2012?

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Vor wenigen Wochen fand im Geheimen ein Treffen führender europäischer Spitzenbanker und Topmanager statt. Dabei legten die Lenker der Wirtschaft einander ihre Einschätzungen für die nahe bis mittlere Zukunft unserer Welt dar. Sie waren sich überraschend einig darüber, was die nahe Zukunft anging: »Mit großer Wahrscheinlichkeit«, so sagten die meisten von ihnen, »werden wir in etwa 6 Monaten, also im Frühjahr 2012, in eine Hyperinflation schlittern. Es gibt nur zwei mögliche Szenarien, die eine solche Hyperinflation verzögern könnten: eine rasche, saftige Deflation oder ein großer Krieg!«

Eine Deflation, also sinkende Preise aufgrund mangelnder Nachfrage, würde zu mehr Entlassungen, Firmenpleiten und zu geringeren Steuereinnahmen führen. Einer möglichen Deflation müsste also vonseiten der Politik sofort entgegengewirkt werden. Wie? Durch Flutung der Märkte mit noch mehr Geld, also durch Hyperinflation. Eine Deflation würde eine Hyperinflation also nicht verhindern, sondern nur verzögern.
Was ist mit dem Szenario eines großen Krieges?

Nun, seit geraumer Zeit schon macht die US-Außenpolitik unentwegt Druck gegen den Iran (Iran Threat Reduction Act of 2011). So hatten die Amerikaner im Zuge des arabischen Frühlings versucht, die Welle der Revolution auf den Iran überschwappen zu lassen, waren aber gescheitert. Dann erfanden sie einen angeblichen iranischen Anschlag gegen einen saudischen Diplomaten, den sie in letzter Sekunde vereitelt haben wollen. Danach griffen plötzlich angebliche kurdische Rebellen vom Iran aus die Türkei an. Daraufhin beschoss die Türkei den Iran. Wenige Tage später verkündete der mittlerweile äußerst unbeliebte US-Präsident Obama, dass er plötzlich alle Truppen, also knapp 40.000 Soldaten bis Jahresende aus dem Irak abziehen werde. Warum nur? Nun legte die internationale Atomaufsichtsbehörde einen Bericht vor, der besagt, dass der Iran möglicherweise (!) an Atomwaffen gearbeitet hat. Israel testete gerade neue Interkontinentalraketen und versucht unentwegt, den Westen zu einem Präventivschlag gegen den Iran zu überreden. Der Abgeordnete Ron Paul, der gerade für die Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur kämpft, bezeichnete neulich das gegenwärtige Verhalten der USA als Vorstufe zu einem Krieg gegen den Iran.

Ein solcher Krieg könnte sich auf die gesamte Welt ausweiten. Vor allem, weil zu erwarten wäre, dass weder China noch Russland, die beide enge Kontakte zum Iran pflegen, dabei tatenlos zusehen würden. Es ist auch mehr als offen, wie sich die Atommächte Indien und Pakistan verhalten würden. Ein solcher Krieg wäre also nicht nur verwerflich, sondern auch völlig unberechenbar. Er könnte jedoch dem strauchelnden US-Dollar und dem wankenden US-Präsidenten Obama zu einem zweiten Wind verhelfen. Wenn Obama eines von George Bush Jr. gelernt hat, dann, dass man aus einem Tief nur mit Hilfe eines Paukenschlages herauskommen kann. Der kleine Bush nutzte die inszenierten Anschläge des 11. September, um einen neuen Feind aus dem Hut zu zaubern und um das geschockte Volk hinter sich zu vereinen. Einen solchen großen Coup könnte Obama derzeit dringend brauchen, also ist ein Krieg gegen den Iran wahrscheinlich. Aber auch ein solcher würde eine Hyperinflation nur hinauszögern.

Der Grund für die bevorstehende Hyperinflation ist simpel: Jahrelang wurde versucht, den unaufhaltsamen Fall des US-Dollar und des Euro durch Flutung der Märkte mit immer mehr Geld entgegenzuwirken. Steigt jedoch die Geldmenge, so müsste auch das Sozialprodukt steigen, es müsste immer mehr produziert und verkauft werden – was natürlich auf Dauer nicht möglich ist. Um die Zinsen für bestehende Kredite zu bezahlen, nimmt der Staat neue Kredite auf. Dadurch entsteht immer mehr Geld – das gleichzeitig immer wertloser wird. Je langfristiger Kredite sind, desto mehr kommt es zu einer beschleunigten Zinseszins-Dynamik. Die Zinslast wird immer größer und frisst irgendwann das Sozialprodukt auf, was zum Zusammenbruch der Wirtschaft führen muss.

Bei einer Hyperinflation kann man im Grunde zusehen, wie das Geld wertloser wird. Das ist wie ein Strudel, der im Handumdrehen alles mit sich reißt, bis nichts mehr übrig ist. Keine Maßnahme kann dies verhindern, sondern nur hinauszögern. Genau das ist es, was die Politiker auf beiden Seiten des Atlantik tun: sie verschleppen den systemisch unausweichlichen Kollaps der Weltwirtschaft. Kein Politiker will, dass die Weltwirtschaft in seiner Amtszeit zusammenbricht. Daher wird alles getan, um das Unausweichliche zu verzögern – koste es den Steuerzahler, was es wolle.

Verschuldete Staaten haben sich schon immer gerne über Hyperinflationen entschuldet, und da derzeit fast alle Staaten von den Schulden, die sie bei Privatbanken (dazu zählen auch die meisten Zentralbanken) angehäuft haben, erdrückt werden, bleibt ihnen kein anderer Ausweg, als eine Hyperinflation. Wenn man so viel Geld schöpft, dass es am Ende gar nichts mehr wert ist, dann sind auch die Schulden des Staates bei den Banken gleich null. Damit ist der Staat seine Schulden los, und das Spiel beginnt von vorne – es sei denn, der Staat würde die Privatbanken entmachten, also die Bankenbesitzer enteignen, was jedoch leider nur in Diktaturen vorkommt. Demokratien sind dafür offenbar zu schwach. Wobei sich hier die Frage stellt, ob das, was wir in Europa und in den USA haben, überhaupt als Demokratie bezeichnet werden darf?

Wie eingangs erwähnt, ist allen Bankern klar, dass die Hyperinflation kommt und sie ihre offenen Kreditforderungen werden abschreiben müssen. Genau deshalb zwingen sie derzeit alle EU-Bürger zu den vermeintlichen Hilfszahlungen für strauchelnde EU-Staaten − denn diese Gelder fließen natürlich nicht wie öffentlich behauptet an die jeweiligen Staaten (wie Griechenland) selbst, sondern direkt an die Gläubigerbanken. Da man weiß, dass die Zitrone namens Euro bald faulen wird, presst man noch rasch alles aus ihr heraus. Diejenigen, die wissen, wie der Hase läuft, können natürlich gerade von wirtschaftlich turbulenten Zeiten profitieren, denn all das, was gerade stattfindet, ist nichts anderes als eine gigantische Umverteilungsaktion. Dazu sagte Warren Buffett, einer der reichsten Amerikaner, kürzlich in einem Interview so treffend: »Der Krieg zwischen Arm und Reich in den USA ist vorüber. Und wir haben gewonnen!«

Die meisten Menschen hingegen haben noch immer nicht begriffen, dass die Euro- und die Dollarkrise sehr wohl geplant waren.

Sie können auch mit dem Begriff Hyperinflation überhaupt nichts anfangen. In den Jahren 1922/23 betrug die Inflationsrate in Deutschland durchschnittlich 30.000 Prozent pro Monat! Im August 1922 war die größte Banknote der 500.000-Kronen-Schein. Es dauerte also nur vier Tage, bis sich die Preise verdoppelten! Menschen mussten mit Schubkarren voller Notenbündel in die Bäckerei fahren, wenn sie Brot kaufen wollten. Die EZB ist längst auf ein solches Szenario vorbereitet und hat schon vor Monaten begonnen, die ganz großen Euroscheine zu drucken.

Bei einer Hyperinflation verlieren die weniger Wohlhabenden am meisten. Besonders Sparer sind vom extremen Kaufkraftverlust betroffen; zwar steigen die (Spar-)Zinsen, aber natürlich nicht in einem Ausmaß, um den gewaltigen Kaufkraftverlust auszugleichen. Es herrscht allgemein der Irrglaube vor, dass eine extreme Inflation für Privatpersonen vorteilhaft wäre, weil ihre Schulden sich ebenfalls von selbst erledigen würden, was jedoch definitiv nicht der Fall ist! Da belehrt uns die Geschichte eines Besseren. Da die Kreditzinsen steigen, nehmen die Schulden auch wieder zu, ganz abgesehen davon, dass bei einer Hyperinflation die Löhne nie im gleichen Maß steigen, wie das Geld wertloser wird. Darüber hinaus kommt es in solchen Zeiten auch immer zu Massenentlassungen – was zur Folge hat, dass die meisten Schuldner ihre Kredite gar nicht mehr bedienen können und ihre Sicherung dafür (Haus, Wohnung etc.) verlieren. Armut, Obdachlosigkeit und Hunger kennzeichnen immer solche Zeiten extremer Inflation.

»Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen«, schrieb der spätere FED-Direktor Alan Greenspan 1966 in einem viel beachteten Aufsatz. Das heißt: Es gibt im gegenwärtigen Geldsystem keine Möglichkeit, als Staat dem Bankrott zu entrinnen, da wir den Goldstandard mit dem Ersten Weltkrieg aufgegeben haben. Natürlich steht es aber jedem Einzelnen frei, sich persönlich mit Gold abzusichern. All diese Themen behandle ich sehr ausführlich in meinem Buch Was Sie nicht wissen sollen. Generell kann ich nur jedermann empfehlen, sich über die 1930er-Jahre zu informieren. Das wird Ihnen eine grobe Vorstellung davon geben, was in nächster Zeit auf uns zu kommt.

Eine Hyperinflation führt immer in die Währungsreform, also in das Ersetzen der alten, kaputten Währung durch eine neue. Bei der Währungsreform 1948 in Westdeutschland wurde die Reichsmark zur neuen D-Mark im Verhältnis 100:6,5 umgerechnet. Alle Arten von privaten Schulden wurden aber im Verhältnis von 10:1 umgestellt. Anders gesagt: Hatten Sie vorher 1.000 Reichsmark auf dem Konto, dann waren die nun 65 DM wert. Hatten Sie 1.000 Reichsmark Schulden, dann waren die nun 100 DM wert. Keine Deflation, kein Hyperinflation und keine Währungsumstellung haben je zum Wohle des Volkes stattgefunden!

Dass die europäischen Spitzenbanker von einer Hyperinflation spätestens im Frühjahr 2012 überzeugt sind – es sei denn ein großer Krieg verzögert alles –, sollte jedermann zu denken geben. Wer für die bevorstehenden harten Zeiten noch nicht vorgesorgt hat, sollte es schleunigst tun. Die wichtigsten Schritte dafür wären: Werden Sie so schnell wie möglich alle Schulden los, und machen Sie keine neuen mehr. Gold und Silber sind in solchen Zeiten immer die einzige Absicherung gegen den Totalverlust der Ersparnisse. Das eigene Stück Land ist immer von Vorteil, denn die Nahrungsmittelpreise werden bald gewaltig steigen, ebenso die Kosten für Energie. Wer sich so weit wie möglich autark macht, ist in Krisenzeiten immer ganz weit vorne. Es gilt natürlich zu bedenken, dass ein Staat in Not immer auf alles, also auch auf Immobilien Sondersteuern erhebt, wie etwa vor wenigen Wochen in Griechenland geschehen. Dort wurde von heute auf morgen ohne Vorwarnung eine Sondersteuer auf Grundbesitz in Höhe von 4 Euro pro Quadratmeter erhoben und wird einfach über die nächste Stromrechnung eingezogen, weil das der schnellste Weg war. Wer nicht genügend Geld auf dem Konto hatte, dem wurde einfach der Strom abgestellt. Solche Szenarien spielen sich also längst in Europa ab. Die Einschläge kommen näher.

Wer Gold kaufen will, sollte dies nicht bei einer Bank tun, sondern im freien Handel. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kam es nämlich immer wieder zu Enteignungen durch den Staat – um dies tun zu können, muss der aber erst einmal wissen, wer Gold hat!? Lebensmittelvorräte sind bestimmt kein Fehler. Es gibt Grundnahrungsmittel, die lange haltbar und derzeit noch relativ günstig sind. Schließen Sie sich mit anderen zusammen, informieren Sie einander und bereiten Sie sich gemeinsam vor. Das Leben als Einzelkämpfer ist in solch turbulenten Zeiten besonders mühsam.

2012 wird ein Schicksalsjahr für die Menschheit. Werden wir unsere Fesseln sprengen und uns aus der Sklaverei der Bankerelite befreien oder werden wir uns weiterhin unserem Schicksal als Sklaven in Demut ergeben? Werden wir als Gesamtheit wachsen und eine neue Stufe der Entwicklung erreichen, eine neue Gesellschaft entwickeln, in der nicht Gier und Egoismus, sondern Respekt vor einander im Vordergrund stehen? Oder werden wir nach dem großen Crash erneut den Schritt zurück ins mittelalterliche Schuldgeldsystem machen? All das hängt von jedem Einzelnen von uns ab und von uns allen zusammen. Die Hyperinflation ist uns sicher! Der Umgang damit aber steht uns offen. Die Macht der Privatbanken wäre ganz leicht zu brechen, wenn jeder Einzelne aufhören würde, sein Geld zu diesen scheinheiligen Institutionen zu tragen oder Kredite von ihnen zu nehmen.

Genießen Sie die letzten Tage vor der Hyperinflation in vollen Zügen, aber seien Sie auch wachsam! Der große Paukenschlag kommt immer dann, wenn keiner damit rechnet!

Quelle: Michael Morris

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/michael-morris/hyperinflation-2-12-.html