Millionen "Preppers"

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In den USA betreiben mittlerweile Millionen von Menschen persönliche Krisenvorsorge. Ihre Zahl nimmt immer weiter zu und ihre Motivationen sind vielfältig

Michael Snyder, The American Dream, 26.10.2011

In Amerika gibt es heutzutage Millionen sogenannter „Prepper“, die fieberhaft damit beschäftigt sind, sich auf etwas vorzubereiten, was den USA laut ihren Befürchtungen unweigerlich bevorsteht. Die Chancen stehen recht gut, dass jemand in Ihrer Nachbarschaft oder einer Ihrer Arbeitskollegen ein Prepper ist.

Vielleicht haben Sie ja sogar mitbekommen, dass einige Ihrer Verwandten oder Freunde Nahrungsmittel einlagern und versuchen, Sie davon zu überzeugen, dass das „Ende der Welt, so wie wir sie kennen,“ unmittelbar bevorsteht.

Eine Vielzahl der Prepper zieht es vor, die Vorbereitungsmaßnahmen in aller Stille durchzuführen, aber alle sind sich dahingehend einig, dass es sich hierbei um eine immer größer werdende Bewegung handelt. Einige schätzen, dass es in den USA bereits 4 Millionen Prepper gibt. Andere behaupten, dass die Zahl in Wirklichkeit bedeutend höher liegt. Wie dem auch sei, es gibt jedenfalls ziemlich viele von ihnen.

Und warum sind diese Prepper nun eigentlich so fieberhaft damit beschäftigt, Krisenvorsorge zu betreiben?

Nun ja, die Wahrheit ist, dass die Gründe, warum die Leute Prepping betreiben, bei jedem einzelnen anders ausfallen. Einige glauben, dass uns ein vollständiger Wirtschaftszusammenbruch bevorsteht, andere sahen, was während des Hurrikans Katrina geschah, und sind fest dazu entschlossen, dem nicht wehrlos gegenüber zu stehen. Andere wollen wiederum einfach nur unabhängiger werden und autarker leben.

Und dann gibt es noch jene, die sich Sorgen darüber machen, dass das „Ende der Welt, so wie wir es kennen,“ bevorsteht. Die Szenarien dieser Leute reichen von Terroristen, die Massenvernichtungswaffen einsetzen, über Killerpandemien, Invasionen von Außerirdischen bis hin zum Dritten Weltkrieg oder EMP-Angriffen.

Doch wie auch immer die Motivation der Prepper aussehen mag, die Bewegung wird unzweifelhaft immer größer. Bereits heute gibt es Millionen Amerikaner, die ungenutzte Wohnräume in Lebensmittelläger verwandeln und lernen, wie man im Garten Obst und Gemüse anbaut, während sie von Benzin bis hin zu Gasmasken und Stromgeneratoren allesmögliche einlagern.

Das Salina Journal hatte jüngst zwei Dutzend Prepper eingeladen und kam zu dem Ergebnis, dass es unter der Prepper-Bewegung in Wirklichkeit eine enorme Vielfalt, aber auch Gemeinsamkeiten gibt:

„Es handelte sich um eine bunt gemischte Gruppe unterschiedlichen Alters, Geschlechts und mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen. Einige waren einst im Militär. Einige waren niemals in der Armee. Einige waren arbeitslos, einige hatten Arbeit. Einige waren bereits in Rente.

Aber sie alle eint ein gemeinsames Band: Sie nannten sich Prepper und sie fanden sich zusammen, um ihre Ideen auszutauschen und verschiedene Fähigkeiten zu demonstrieren. Sie freuten sich darüber, die anderen – die sie zuvor nur über Onlinenamen kannten, mit denen ihre Identität verborgen wurde – einmal persönlich kennenzulernen.“

In der Geschichte der USA hat es das so bisher noch nicht gegeben: Wir befinden uns in Friedenszeiten und die meisten von uns verfügen über einen relativ hohen Lebensstandard – und trotzdem sind Millionen Amerikaner der Auffassung, sich müssten damit anfangen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Viele dieser Prepper wollen nicht darüber sprechen, dass sie persönliche Krisenvorsorge betreiben. Das Salina Journal fand heraus, dass viele von ihnen alles daran setzen, es für sich zu behalten:

„Sie versuchen, ihre Leidenschaft für das Prepping vor ihren Nachbarn zu verheimlichen, ja manchmal auch vor ihren Arbeitgebern, von denen sie sagen, dass diese mit der Stirn runzeln würden, sollten man sie mit einer solchen Gruppe in Verbindung bringen. Zwei räumten ein, dass ihr Erscheinen hier wahrscheinlich ihre Kündigung zur Folge hätte, wenn ihre Firma es herausbekäme.“

Viele sind der Meinung, dass es jede Menge Geld und Ressourcen braucht, um ein Prepper zu sein, aber das ist nicht zwingend der Fall. Für einige besteht die beste Vorsorgemöglichkeit darin, ihr Leben radikal zu vereinfachen.

In einem jüngst auf Yahoo Finance veröffentlichten Artikel wurde ein Mann vorgestellt, der in seinem Wohnwagen lebt und mit rund USD 11.000 pro Jahr auskommt:

„Ich hatte ein Apartment in Burbank und war einer der typischen Apartmentbewohner von Los Angeles. Dann begann ich, in mir den starken Wunsch zu verspüren, mein Leben zu vereinfachen. Ich hatte eine Garage, die war voll mit Zeug, das ich nie brauchte, und auch meine Wandschränke waren voll davon. Da fing ich an, zu begreifen, dass es mich Geld kostet, ein Apartment zu bewohnen, das groß genug ist, um all das Zeug, das ich nie brauche, zu verstauen.

Mein ursprünglicher Plan bestand darin, mich einzuschränken und in ein kleineres Apartment zu ziehen. Es dauerte nicht allzu lange, bis ich begriff, dass ich garnicht so viel brauche, um glücklich zu sein. Dafür würde es nur wenig Raum brauchen. Das war der Punkt, als mir die Idee mit dem Wohnwagen kam.

Ich stand im Stau und da kam ein Wohnwagen vorbeigefahren und ich sagte mir: ´Da würde ich wahrscheinlich gut reinpassen.` Und umso mehr ich mich damit beschäftigte, desto stärker begriff ich, wie praktisch das eigentlich wäre. Für die Miete, die ich in LA bezahle, könnte ich kostenlos ein ´Haus` besitzen, bräuchte keine Miete zahlen und hätte auch gleich ein Auto.“

Andere Menschen machen das Beste aus dem, was sie besitzen. Es ist einfach nur erstaunlich, was einige Familien mit den knappen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, so alles anstellen.

Im kalifornischen Pasadena gibt es beispielsweise eine Familie, die auf gerade einmal 400 Quadratmetern jährlich knapp 3 Tonnen Obst und Gemüse anbaut. Diese Familie produziert mehr, als sie zum Leben braucht, und verkauft den Rest an Restaurants in der Umgebung. Hier können Sie sich ein &feature=player_embedded" mce_href="/&feature=player_embedded" target="_blank">Video vom Garten anschauen.

Andere Amerikaner treiben die Krisenvorbereitung ins Extreme. Beispielsweise hat sich Steven Huff in Missouri ein 7.000 Quadratmeter großes „Eigenheim“ (andere nennen es eine Festung) gebaut. Huff ist der Vorsitzende von TF Concrete Forming Systems, einem Betonbauunternehmen mit Sitz in Wisconsin, und hat das Bedürfnis zu zeigen, was seine Firma so alles zustande bringen kann.

Huff behauptet, dass dieses Haus „sehr wenig Energie verbrauchen und sehr stark gegen Wirbelstürme, Orkane, Erdbeben, Feuer, Fluten und Insektenbefall geschützt sein wird.“ In Wirklichkeit erinnert das Gebäude eher an eine Festung. Bilder können Sie sich hier ansehen. Aber Huff ist nicht der Einzige, der die Dinge auf die Spitze treibt.

In einem vor kurzem veröffentlichtem Artikel beschrieb ich, dass sich der bekannte texanische Investor Kyle Bass bestens auf einen entsetzlichen Wirtschaftszusammenbruch vorbereitet hat, von dessen Einsetzen er überzeugt ist. Das Folgende schrieb ein Autor, der in seiner 4.000 Quadratmeter großen „Festungsanlage“ zu Besuch war:

„Wir sprangen in seinen Hummer, der mit Aufklebern dekoriert war (Gott segne unsere Truppen, besonders unsere Scharfschützen) und die maximale Ausstattung mit Dingen aufwies, die einem Fahrer Freude bereiten könnten. Beispielsweise könnte er einen Knopf drücken und die Straße würde hinter ihm in James-Bond-Manier mit riesigen Reißnägeln bedeckt werden.

Wir fuhren in das Hügelland von Texas, wo sich Kyle Bass mit dem Vermögen, das er während der Subprime-Krise gemacht hatte, etwas gekauft hat, das mehr oder weniger einer Festung entsprach: Ein 4.000 Quadratmeter großes Landhaus mitten im Nirgendwo, mit eigener Wasserversorgung und einem Arsenal an Automatikwaffen, Scharfschützengewehren und kleinen Sprengstoffladungen, mit dem man ein ganzes Bataillon ausrüsten könnte.“

Glauben Sie, Bass übertreibt hier ein wenig?

Nun ja, auf alle Fälle gibt es noch weitere große Namen, die sich ebenfalls auf das Schlimmste vorbereiten. Nehmen wir beispielsweise Robert Kiyosaki, den Autor der Bestseller-Reihe „Rich Dad, Poor Dad“. Auch er hat sich mittlerweile in einen absoluten Prepper verwandelt. Kiyosaki erklärt, dass er sich „auf das Schlimmste vorbereitet“ und er und seine Frau über Nahrungsmittel, Wasser, Waffen, Gold, Silber und Bargeld verfügen würden.

Und, sollten wir uns auch vorbereiten?

Ja natürlich sollten wir das. Die USA versinken in einem Meer aus Schulden, die US-Wirtschaft liegt im Sterben, die Zahl der Erdbeben und anderen Naturkatastrophen nimmt zu und der gesamte Erdball verwandelt sich in einen zunehmend instabileren Ort. Wenn Sie meine Artikel verfolgen, dann wissen Sie auch, dass es eine ganze Reihe von Gründen gibt, warum man unabhängiger und autarker werden sollte.

Was kann man alles tun, um sich entsprechend vorzubereiten? Im Folgenden finden Sie eine Liste mit Maßnahmen, die von den meisten Menschen ergriffen werden können:


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von www.propagandafront.de