Hält die US-amerikanische Notenbank mit teuflischen Absichten Europa über Wasser?

Achtung, öffnet in einem neuen Fenster. PDFDruckenE-Mail

Für Jim Sinclair ist es „… glasklar, dass die über USD 500 Milliarden aus dem jüngsten Swap-Geschäft zwischen der Fed und der EZB an die europäischen Banken weiterverliehen wurden, damit die Banken die Staatsanleihen der verschiedenen europäischen Länder kaufen konnten.“

Natürlich ist die Fed nicht die Caritas.

Die Fed hat der EZB 500 Milliarden Dollar geliehen, damit die EZB diese Dollar den Banken weiterreicht, und die haben dafür Staatsanleihen der notleidenden südeuropäischen Staaten gekauft. Damit wurden vier Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

- 1. Die Zinsen für diese Staatsanleihen sind (gerade noch!) im Rahmen des Erträglichen.
- 2. Der Kollaps des Anleihemarktes wurde im letzten Moment verhindert.
- 3. Die Fed kann die Zügel weiter in der Hand behalten.
- 4. Die EZB ist nun Schuldner der Fed.


Infolge der höheren Eigenkapitalbestimmungen für die Banken (Basel III), infolge der Ratingabstufungen europ. Länder u. Banken und des Wertverfalls zahlreicher dollarnominierter Assets ist es um die Solvenz der Banken miserabel bestellt. Italienische, französische Großbanken u.a. sind eigentlich Pleite. Um sie zu retten, hat ihnen die EZB 500 Milliarden Kredit gegeben. Die Banken konnten für das Geld Anleihen kaufen, diese bei der EZB gegen Euro hinterlegen. Das Geld kam über die Fed zur EZB.
Die Fed als einzige Zentralbank der Welt, die in der Lage ist, solche Beträge aus dem Nichts heraus zu schaffen, veranstaltet derartige „Geldgeschäfte“ natürlich höchst eigennützig. Ein Zusammenbruch des europäischen Finanzmarktes hätte vor den USA nicht Halt gemacht. Mit dem Swap-Geschäft hat die Fed also auch den Finanzmarkt zuhause gerettet.
Es könnte aber noch mehr dahinter stecken.

Laut Bob Chapman, dem Herausgeber des International Forecaster, passiert gerade folgendes: „Inmitten dieser beunruhigenden Atmosphäre schmeißen die USA jetzt den Laden, was in Europa aber keiner zugeben will".

Für die Europäer – und besonders für Deutschland – lauert in dieser „Hilfe“ ein dramatisches Risiko:
Der bedeutende Teil der Goldreserven aller Euro-Länder (Frankreich ausgenommen) lagert im Keller der Fed. Können die Europäer demnächst die geliehenen Dollars nicht zurückzahlen, kann die Fed (im Falle Zahlungsunfähigkeit der EZB) das Gold der Deutschen Bundesbank (27%-haftung für die Verbindlichkeiten der Fed), wie auch das Gold der anderen Zentralbanken pfänden. Sobald der Euro abstürzt (und in der Folge der ebenso schwache Dollar auf der Devisenwippe nach oben steigt), hat die Fed als Gläubiger die europäischen Schuldner in der Hand und damit deren Gold. Die Fed muss das Geld nicht einmal in Europa einkassieren, sie hält es seit Jahren im eigenen Keller.

Da in 2012 eine riesige Summe an Staatsschulden „übergerollt“ (durch Ausgabe neuer Staatsanleihen verlängert) werden muss (Spanien und Italien benötigen zusammen allein 2012 schon 600 Milliarden Euro), bleibt den klammen Europäern nichts anderes übrig, als die „hilfreiche“ Hand der Fed erneut zu ergreifen.

Die tatsächliche Swap-Summe liegt lt. Bob Chapman schon jetzt bei 1 Billion.

Das Gold der Deutschen Bundesbank gehört quasi schon heute der Fed (nicht den USA). Auch die übrigen Euro-Länder besitzen ihr Gold nur noch pro forma.
Da die Fed auf diese Weise das einzige Land der Welt mit einem überzeugenden Goldbesitz sein wird (erworben mit bedruckten Papierschnipseln), ist es denkbar, dass diese privatwirtschaftliche Institution (*) die Welt mit einer neuen Leitwährung beglücken wird – zu einem Zeitpunkt, an dem alle anderen Währungen der Welt wertlos geworden sind. Die Fed könnte mit ihrer neuen (goldgedeckten Währung) wie Phönix aus der Asche aufsteigen. In einer von der Finanzkrise geschüttelten Welt gäbe es eine Weltbank mit einer werthaltigen Währung. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Das bevorstehende Finanzdesasters wäre dann tatsächlich von langer Hand geplant. Dazu passt, dass die Schlüsselbank des Fed-Systems, Goldman Sachs an allen strategischen Schaltstellen des europäischen Finanzsystems seine Mitarbeiter positioniert hat:
(Grafik bei zerohedge gefunden)


(zum Vergrößern auf die Grafik klicken)

Ergänzend: Der Amerikanische Botschafter in Berlin Philip D. Murphy war vor seiner Berufung  23 Jahre lang bei Goldman Sachs in führender Position.

Wird folglich die Fed die zukünftige Weltbank sein?

(*) Lt. unbestätigten Berichten hält die Rockefeller-Bankengruppe gegenwärtig 22% der Aktien der Federal Reserve Bank of New York und 53% der Anteile am gesamten Federal Reserve System. Die Bank of Japan als grösster Käufer (neben China) von US-Staatsanleihen hält angeblich 8%. Den rein amerikanischen Banken insgesamt werden Anteile von 66%, den alten europäischen Bankhäusern 26% (darunter 10% Rothschild-Banken) zugeschrieben."
Quelle: Zeit-Fragen, 01/08.